Geschichte
Geldersheim - Tabellarische Ortsgeschichte
670/700 | Aus dieser Zeit stammen die ersten Funde von frühgeschichtlicher und geschichtlicher Keramik am Platz des heutigen Altdorfs, vorher Funde von vor- und frühgeschichtl. Keramik nur rund um das Altdorf; 763 n.Chr. erste urkundliche Erwähnung - Hahbert und Hruada schenken dem Kloster Fulda in der "villa publica" Geldersheimer Güter. |
804-823 | weitere Schenkungen |
839 | Erwähnung von Geldersheim |
865 | heißt es "in provincia Grapfeld in finibus Gelteresheimono in villa Suuinvurt" |
976 | Kaiser Otto II. urkundet in der Pfalz Geldersheim |
1049 | Kaiser Heintich III. urkundet ebenfalls in Geldersheim |
1137 | tauscht das Kloster Ebrach mit dem Hochstift Würzburg Güter in Geldersheim |
1139 | B. Embricho schlichtet Streit zwischen den Geldersheimern und den Bergrheinfeldern |
1216 | Der Würzburger B. Otto v. Lobdeburg verpfändet seine Geldersheimer Einkünfte an das Würzburger Domkapitel |
ca. 1230 | Die Reichsstadt Schweinfurt wird gegründet. Geldersheim ist nicht mehr Pfalz, d.h. Zentralort. |
1260 | Das Dorf Geldersheim wird an den Grafen v. Henneberg verpfändet |
1310 | Auslösung aus der Pfandschaft |
1339 | Das Amt Geldersheim wird neben anderem an den Erzpriester Albrecht v. Heßberg verkauft |
1349 | B. Albrecht v. Hohenlohe verleiht das Besetzungsrecht der Pfarrei Geldersheim an den Deutschen Orden in Mergentheim |
1386 | In einer Fehde zwischen B. Gerhard v. Schwarzenberg und der freien Reichsstadt Schweinfurt wird Geldersheim so gründlich zerstört, daß es nur noch in halber Größe aufgebaut wird, was im Sinne Schweinfurts gewesen sein dürfte |
1405 | Das Dorf Geldersheim wird an Dietrich v. Bickenbach verpfändet |
1437 | Beim Verkauf der Besitzungen des Deutschen Ordens in Schweinfurt wird die Pfarrei Geldersheim extra ausgenommen und bleibt dem Orden |
1439 | Stiftung einer Frühmesse |
1445 | Das Amt Geldersheim wird an Michael v. Seinsheim-Schwarzenberg versetzt |
1459/60 | wird der in einer Fehde zwischen B. Johann v. Grumbach und dem Markgrafen Albrecht Achilles v. Brandenburg zerstörte Nachbarort Engersdorf eingemeindet, die Gemarkung reicht nun bis zum "Vorberg" |
1476 | B. Rudolf v. Scherenberg löst Geldersheim endgültig aus |
1506 | Erwähnung einer Bruderschaft zu den "Elenden Kerzen" |
1516 | Erwähnung einer St. Anna- und St. Sebastiansbruderschaft |
1516 | Der aus Geldersheim stammende Kölner Domherr Valentin Engelhard stiftet sein heute noch segensreich wirkendes Spital |
1521 | Die Riedburg wird vertragsgemäß geschleift, den rechts der Wern gelegenen Teil ihrer Gemarkung mit dem Turmhügel erhält Geldersheim, den links gelegenen mit dem Hof Bergrheinfeld |
1525 | Die Einwohner Geldersheims nehmen an dem "Bauernkrieg" genannten Aufstand teil, mit dem die Benachteiligung der Bauern und der Dörfer und die zu hohe Steuerlast beseitigt werden soll. Wie ganz Franken (mit etwa 100 000 Toten) bezahlt auch Geldersheim einen hohen Blutzoll. |
1527 | Erlaß einer Zentordnung |
1553/54 | Im 2. Markgräflerkrieg wird auch Geldersheim schwer gebrandschatzt |
1562 | Wegen der dauernden "Irrungen und Späne" verkauft Schweinfurt die neun Reichsbauernhöfe an das Hochstift |
1565 | Das halbe Dorf brennt ab; Schweinfurt leistet Hilfe |
1575 | Erlaß einer Zehntordnung |
1583 | B. Julius Echter v. Mespelbrunn erläßt eine neue Wernordnung |
1587 | B. Julius ordnet an, daß evangelische Bürger auszuwandern hätten; in Geldersheim sind es einige Familien, die Reformation hatte hier nicht so fußgefaßt. Da Schweinfurt solche Flüchtlinge aufnimmt, verbietet B. Julius, daß Getreide nach Schweinfurt geliefert wird |
1588 | B. Julius erläßt eine Dorfgerichtordnung und eine Steinsetzerordnung; er verleiht dem Gericht ein Wappen, das auch die Gemeinde anwendet |
1593 | Beginn der Erbauung eines Mauerrings um das Dorf mit drei Toren |
1606 | Durch den Umbau des Torturm-Eingangs der Pfalz wird eine neue Schule geschaffen. Aus demselben Jahr ist die Beschreibung eines Markungsumganges vorhanden |
1610/18 | Das Schiff der ersten, der spätromanischen Kirche, wird abgerissen und etwas weiter südlich in vergrößertem Umfang neuerbaut; der alte Turm bleibt bestehen und wird weiter verwendet |
1610 | Die Truppen der Union ziehen durch unsere Gegend, wobei der Markgraf von Brandenburg in Geldersheim eine Woche lang sein Hauptquartier hat |
1629 | Das in diesem Jahr erlassene Restitutionsedikt soll auch im Bereich des Centgerichts Geldersheim durchgeführt werden, was aber wegen des Vorrückens der Schweden nicht gelingt |
1631 | Auf dem Marsch von Königshofen nach Würzburg hat der Schwedenkönig Gustav Adolf kurz in Geldersheim sein Hauptquartier und übernachtet hier |
1632 | Der Schwedenkönig schenkt Geldersheim und 17 weitere Ortschaften der Reichsstadt |
1632 | Im Februar und März liegt der schwedische General Horn in Geldersheim |
1634 | Kroaten besetzen Geldersheim, werden aber von den Schweden vertrieben |
1635 | Nun sind die Kaiserlichen unter General Hatzfeld im Dorf, das natürlich immer unter der Soldateska aller Kriegsherren zu leiden hat |
1645 | liegt der schwedische General Königsmarck kurz in Geldersheim und läßt den Ort beim Abzug brandschatzen |
1647 | Die in Schweinfurt stationierten Schweden lassen die Ortsmauer abreißen, die Torhäuser bleiben stehen |
1648 | Am Ende des 30jährigen Krieges stehen von den 150 Häusern noch 30; Geldersheim hat noch 460 Einwohner |
1658 | Erlaß einer neuen Dorfgerichtsordnung |
1663 | Die Erfurtischen Handel berühren auch Geldersheim, dessen Schultheiß bei den Würzburgischen Truppen Offizier wird; 1664 ist Geldersheim Versammlungsort einiger Amtsleute und hat sehr unter den durchziehenden französischen Truppen zu leiden |
1669 | wird in Geldersheim eine eigene Zunft aufgerichtet, der auch Meister aus Egenhausen, Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld und Garstadt angehören |
1673, 1674, 1690, 1694 | häufige Einquartierungen in Geldersheim |
1680 | Geldersheim wird als Markt erwähnt |
1686 | Die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen findet erstmals statt |
1692 | Der Kirchturm wird erhöht und erhält eine "welsche Haube", d.h. eine barocke Kuppel |
1702 | Kaiser Josef I. diniert auf dem Rückweg von Frankfurt nach Wien hier |
1706 | Markungsumgang |
1717 | Eine neue Dorfgerichts- und Feldgeschworenenordnung wird erlassen |
1746 | Markungsumgang in Anwesenheit des Wernecker Amtskellers, des Waigolshäuser Zehntinspektors, des Geldersheimer Dorfgerichts und der Geldersheimer Feldgeschworenen |
1752 | Erneute Nennung als Marktflecken, der 4 Jahr- und 12 Viehmärkte hat |
1757 | fordern im 7jährigen Krieg in Schweinfurt stationierte Preußen Kontributionen von Geldersheim |
ca. 1764 | bemalt Johann Peter Herrlein das Kirchenschiff mit seinen Fresken, der Stuck stammt von dem Geldersheimer Stuckateur Simon Hellmuth |
1764 | Erlaß einer Hirtenordnung für Kuh-, Schweine- und Gänsehirt; ebenso Erlaß einer Schäferordnung |
1780 | Bau der Chaussee von Würzburg nach Meiningen über Geldersheim; dazu wird die obere Bachbrücke errichtet |
1791 | Erlaß einer Rügordnung |
1793 | Neue Dorfordnung |
1796 | Bestätigung der Marktrechte |
1796 | General Jourdan kommt nach der Niederlage bei Unterpleichfeld durch Geldersheim; hohe Kontributionen mußten gezahlt werden und die Pferde abgeliefert werden |
1800/12 | ziehen oft Truppen durch den Ort; wegen der dauernden Zahlungen von Kontributionen gerät die Gemeinde in Schulden; Geldersheimer dienen und fallen auf allen Schlachtfeldern Europas |
1802 | Geldersheim wird bayrisch |
1803 | Die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen wird eingestellt; der Friedhof wird vom Kirchhof an den heutigen Platz neben der Lehmgrube verlegt |
1806 | Geldersheim gehört nun zum neugebildeten Großherzogtum Würzburg/Toscana |
1808 | Abriß von Schiff und Apsis der Pfalzkapelle |
1810 | Geldersheim wird Dekanat und bleibt es bis 1905 |
1813/14 | Russische und österreichische Truppen ziehen durch Geldersheim |
1814 | Geldersheim wird wieder und diesmal endgültig bayrisch |
1841 | Erbauung der unteren Bachbrücke |
1848 | Erlaß des Ablösungsgesetzes (Bauernbefreiung) |
1848 | Bildung eines Märzvereins und einer Bürgerwehr |
1849 | Die Gemeinde erhält die Jagdhoheit |
1853 | Die barocken Altäre werden durch von A.Halbig angefertigte neugotische ersetzt |
1863 | Bei einem grossen Brand werden 42 Anwesen vernichtet |
1866 | Geldersheimer müssen zum Militär; glücklicherweise unterbleibt der geplante Angriff auf Schweinfurt, die Preußen ziehen nach Frankfurt |
1868 | Wegen der Ablehnung der Geldersheimer wird die Bahn über Oberwerrn nach Kissingen geführt |
1870/71 | Wieder werden Geldersheimer eingezogen, wo die bayrischen Truppen nun an der Seite der preußischen kämpfen |
1887 | An der Westseite werden zwei Gaden für einen zweiten Zugang zur Kirche abgerissen |
1895 | Die Postagentur erhält eine Telegraphenstation |
1897 | Manöver von 4 Kavallerieregimenten - Boden nachher bretthart |
1904/05 | Bau einer neuen Schule in der nordwestlichen Ecke anstelle von 3 Gaden |
1913 | Erste (kleine) Flurbereinigung am Ried; Geldersheim erhält elektrisches Licht |
1914/18 | Im ersten Weltkrieg müssen 224 Geldersheimer einrücken, 48 verlieren das Leben |
1920 | Errichtung einer Gendarmeriestation |
1927/35 | Zweite (grosse) Flurbereinigung, diesmal der ganzen Gemarkung |
1935 | Regulierung der Wern, die nun in das begradigte Bett des Biegenbachs geleitet wird |
1936 | Anlage eines Militärflugplatzes bei Geldersheim, wodurch 133 ha und später nocheinmal 34 ha bestes Ackerland verloren gehen |
1939 | Geldersheim hat bei Kriegsbeginn 1181 Einwohner |
1939/45 | Im zweiten Weltkrieg müssen 250 Geldersheimer einrücken, 58 verlieren ihr Leben |
1945 | Die ersten Flüchtlinge (Heimatvertriebene) kommen |
1950 | Mit dem Bau der Siedlung "Über dem Ried" beginnt ein neues, die Struktur des Dorfes erheblich veränderndes Kapitel |
1950 | Vor allem durch die Flüchtlinge hat Geldersheim nun 1544 Einwohner |
1963 1966
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1200-Jahr-Feier Bau einer modernen Kläranlage des Abwasserzweckverbandes auf Geldersheimer Grund |